Fachseminar für neue Projekt-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter
20. Februar 2017

Vom 14. bis zum 17. Februar 2017 führte das Institut für Bibelübersetzung in seinen Büroräumlichkeiten in der Anlage des ehemaligen Moskauer Andreasklosters ein Seminar für 18 angehende Teilnehmer an den folgenden zehn Übersetzungsprojekten durch: Awarisch, Altaisch, Abasinisch, Balkarisch, Darginisch, Rutulisch, Sibirotatarisch, Tsachurisch, Tschuktschisch - sowie erstmalig eine Übersetzergruppe für Russische Gebärdensprache.

Die Seminarteilnehmer sind ihrer Funktion nach Übersetzer, philologische Redakteure, exegetische Berater und Verständlichkeits-Prüfer der biblischen Übersetzungen, alles Spezialisten in ihren Fachgebieten. In nächster Zeit müssen sich alle in einer für sie neuen Disziplin bewähren - der Kunst des biblischen Übersetzens. Dafür hat das Institut einen Kurs ausgearbeitet, der bereits in früheren Jahren erprobt wurde. Erfahrene Übersetzer - Mitarbeiter unseres Instituts für Bibelübersetzung IBÜ - hielten einen Vorlesungszyklus zu einem breiten Themenkreis. Dozenten waren die IBÜ-Konsultanten  A. Desnizkij, A. Somov und V. Vojnov, die Koordinatoren von Übersetzungsprojekten N. Mansienko, K. Gadilija und E. Mossolova, sowie der exegetische Redakteur L. Manevitsch u.a.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in die Geschichte der Bibelübersetzung eingeführt, hörten Vorlesungen zu den Sprachen, in der die Bücher des Alten und des Neuen Testamentes verfasst wurden, zum historisch-kulturellen Kontext der Bibel und zu besonderen Problemen, die im Laufe einer Bibelübersetzungen auftauchen können. Die Einführung in die wichtigsten Bücher der Bibel versuchte Aufschluss zu geben über deren Besonderheiten, Struktur und Genre-Eigenschaften, aber auch über Schwierigkeiten, denen ein Übersetzer in der Praxis begegnen kann bei der Arbeit mit diesen Büchern. Es wurden zudem Vorlesungen gehalten zur Einführung in Exegetik, Übersetzungstheorie, Linguistik, Vorlesungen zu den Arbeitsabläufen in der Projektarbeit, Vorlesungen zur Überprüfungsverfahren und zur philologischen Redaktion der Übersetzungen der Bibeltexte. Der Kurs war so angelegt, dass auf die Vorlesungen jeweils Übungen in Übersetzungspraxis folgten, in deren Rahmen dann auch intensiv diskutiert werden konnte.

Die Seminarteilnehmer schätzten sehr die Verbindung von Theorie und Praxis und lobten das hohe professionelle Niveau der Kursveranstaltung. Besonders gut kam auch die angenehme freundschaftliche Atmosphäre unter den Teilnehmenden und den Dozierenden an.

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