"So zu arbeiten ist, als kämen wir nach einem langen Winter aus dem Winterschlaf..."
Rundbrief Frühling 2016

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge,
das du, Herr, nicht alles wissest.

Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.

(Ps 139:4-5)

Mit diesem Rundbrief möchten wir Sie an einer wunderbaren Geschichte teilhaben lassen, die in einem unserer muslimischen Übersetzungsprojekte so passiert ist. Wir werden nicht sagen, um welches Volk es sich handelt, damit die Protagonisten nicht in Gefahr kommen. Wir haben zwei Übersetzer in diesem Projekt, nennen wir sie Dina und David (das sind nicht ihre wirklichen Namen). Das war aber nicht immer so. Während vielen Jahren arbeitete Dina allein an der Übersetzung. Obwohl sie nicht Christin ist, widmete ihr Leben der Bibelübersetzung. Es gibt, soweit dies bekannt ist, keine Christen unter den Vertretern ihrer Volksgruppe, nicht einen Einzigen. Dina ist eine gute Spezialistin ihrer Muttersprache.

Vor anderthalb Jahren kam Dina nach Moskau zu einer ordentlichen Sitzungsperiode ihres Projekts, und ich fragte sie, warum sie sich eigentlich so intensiv der Bibelübersetzung widme. Sie antwortete: „Wenn du an einer Übersetzung arbeitest, bist du mit dem Leben selbst konfrontiert. Du fängst an, den Text mit deinem eigenen Leben zu vergleichen, und du siehst, dass es auf unserer Welt keine Ausnahmen gibt: Auch heute noch leben wir gleich wie die Menschen in früheren Zeiten; was recht oder falsch ist, ist in jeder Epoche der Geschichte gleich. Diese interessanten Vergleiche treiben mich in meiner Arbeit an. Sehr oft wünsche ich mir, meine alltägliche Berufsarbeit möge so schnell wie möglich beendet sein, so dass ich daheim rasch die nötige Hausarbeit erledigen und mich dann hinsetzen und mit grosser Freude an meiner Übersetzung der Bibel weiter schreiben kann. Je mehr du von Frieden erfüllt bist, umso besser kommst du voran, Kapitel für Kapitel. Alle Bücher, an denen ich gearbeitet habe – Ruth, Jona, Esther, Genesis, Lukas – alle sind sie gleich faszinierend. Ich übersetze sie mit Freude!“

Ein, zwei Monate nach diesem Gespräch musste unsere engagierte Übersetzerin die Arbeit an diesem Projekt aufgeben. Wegen der in ihrer Volksgruppe herrschenden negativen Einstellung zur Bibel war sie mit echter Gefahr konfrontiert, und sie musste sich für die Sicherheit ihrer Angehörigen entscheiden. Während dieser Krise fanden wir aber einen anderen Wissenschaftler, einen Linguisten, den wir hier David nennen. Er spürte, wie wichtig die Bibel für seine Sprache und seine Kultur ist, und er liess sich durch nichts einschüchtern. So ergriff er den Stafettenstab und machte sich mit viel Eifer und Begeisterung an die Übersetzungsarbeit. Ein Jahr verging, und ein Wunder geschah! Dina kam ins Projekt zurück. Als ich sie am Seminar für Bibelübersetzer in Moskau traf, fragte ich sie sofort, was denn geschehen sei, dass sie den Mut zum Weiterfahren wieder gefunden habe. Ihre Geschichte zeugt vom Humor der Vorsehung.

In ihrer Arbeit sie bekam den Auftrag, eine bestimmte Bildungsinstitution zu besuchen, um ein Interview mit einem prominenten Linguisten und Spezialisten der Sprache ihres Volkes zu führen. Seit 20, 30 Jahren kannte sie diesen Mann, und sie freute sich sehr, diesen Auftrag auszuführen. Als sie noch als Bibelübersetzerin gearbeitet hatte, war sie oft gebeten worden, doch einen weiteren Übersetzer zu suchen. Das war auch ihr eigener grosser Wunsch, aber sie fürchtete sich, über die Bibelübersetzung zu sprechen. Und natürlich wagte sie es nicht, genau diesen Mann anzusprechen, obwohl sie ihn gut kannte und als grossen Experten ihrer gemeinsamen Muttersprache auch sehr schätzte. Wie konnte sie mit ihm über die Bibelübersetzung reden? Das war einfach unmöglich!

So klopfte sie an die Türe seines Büros. Sie begrüssten sich mit Freude, und die erste Frage, die er ihr stellte war: „Dina, kennst du jemanden mit dem Namen XY…?“ und er nannte das Pseudonym, das sie als Bibelübersetzerin braucht. „Ja“, sagte sie einfach. „Das bin ich. Aber wie kommt es, dass du diesen Namen kennst?“

„Ich korrespondiere mit dieser Person über meinen Koordinator in der Bibelübersetzung. Aber ich hatte keine Ahnung, dass du das bist!“ rief er aus.

„Aber, David, arbeitest du denn an der Bibelübersetzung?“ Jetzt war es an Dina zu staunen.

„Ja, das tue ich“ war seine Antwort. Und die beiden lachten herzlich. Er teilte ihr mit, dass er bald zu einem Seminar für Bibelübersetzer gehen wolle. Und sie antwortete, sie sei bereit, wieder an ihrem liebsten Werk zu arbeiten, und zwar mit ihm zusammen. In der Zwischenzeit hatte sie nämlich mit verschiedenen wichtigen Personen gesprochen, und diese hatten die Wichtigkeit der Bibel für ihr Volk erkannt und ihr Schutz in ihrer Arbeit zugesagt. Und jetzt war sie nicht mehr allein darin, sondern sie war zusammen mit einem langjährigen Kollegen und Freund, dem sie vertrauen konnte.

Dina erklärt: „Seitdem wir zusammen arbeiten, ist die Atmosphäre im Projekt wärmer und interessanter geworden, obwohl wir viel diskutieren und wirklich heisse Debatten haben. So zu arbeiten ist, als kämen wir nach einem langen Winter aus dem Winterschlaf. Du wachst auf, du gehst an die frische Luft, und der herrliche Frühling ist da!“

In diesem Jahr drucken wir das Buch Genesis in der erwähnten Sprache. Da es nur eine kleine Auflage von 500 Exemplaren gibt, kosten 10 Exemplare CHF 40. – Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung.

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