Vom 30. Oktober bis 6. November führten das IBÜ und seine Partnerorganisationen in der Bibelübersetzung ein Seminar für Übersetzerteams zum Thema „Das Alte Testament im Neuen Testament: Intertextualität in der Übersetzung“ durch. 47 Teilnehmende aus 18 verschiedenen Übersetzungsprojekten in Russland und der GUS besuchten diesen Anlass.
Am Seminar wurde ein weites Feld von Themen vorgestellt, die alle mit der Intertextualität verbunden und für Bibelübersetzer in ihrer Arbeit am Alten wie am Neuen Testament von Bedeutung sind. Der erste Teil der Vorträge war allgemeinen Themen gewidmet, wie etwa „Sprache und Stil des Alten Testaments im Neuen Testament“, „Die Hebräische Bibel und die Septuaginta“, „Die frühe Christenheit im Kontext des Judentums des zweiten Tempels“ und „Die Welt des Alten Testaments und ihre Präsenz im Neuen Testament“. Darauf folgten mehr in die Tiefe gehende Darbietungen über Themen wie „Zitate aus den 12 Kleinen Propheten im Neuen Testament“, „Der 110. Psalm im Neuen Testament“ sowie Vorträge, die alttestamentliche Zitate im Johannesevangelium, in den Paulusbriefen, im Hebräerbrief und in der Offenbarung untersuchten. Weitere Vorträge befassten sich mit spezifischen Schlüsselbegriffen: „Die Beziehung zwischen der jüdischen Thora und dem griechischen Nomos“, „Alttestamentliche Begriffe, die sich aufs Opfer beziehen, im Neuen Testament“, „Die Übersetzung von kyrios im neutestamentlichen Kontext“ und „Das AT-Konzept der Herrlichkeit in den Paulusbriefen“. Wieder andere behandelten methodologischen Fragen: „Biblische Paralleltexte und Harmonisierung in der Übersetzung“ und „Entwicklung eines Systems von Querverweisen für biblische Texte“.
Neben dem Besuch der Vorträge wurden den Seminarteilnehmenden auch praktische Aufgaben gegeben. So mussten sie die in den Vorträgen dargebotenen Konzepte in ihrer eigenen Übersetzungsarbeit anwenden. Das IBÜ plant, eine Sammlung der Themen aus dem Seminar „Das Alte Testament im Neuen Testament“ 2015 oder 2016 herauszugeben.
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