Das Institut für Bibelübersetzung IBT hat soeben eine illustrierte Ausgabe von Gleichnissen des Lukasevangeliums (vom guten Samariter, vom Gastmahl, vom verlorenen Sohn, vom Pharisäer und dem Zöllner) in der beschtininschen Sprache herausgegeben. Die Beschtinen sind ein kleines Volk im Nordostkaukasus (Dagestan, Südrussland), ca. 6000 von ihnen sprechen noch Beschtinisch, eine Kaukasussprache, die im russischen Rotbuch der bedrohten Sprachen verzeichnet ist und noch über kein offizielles Schriftsystem verfügt. 1999 hat das IBT das überhaupt erste Buch in dieser Sprache publiziert, nämlich das Lukasevangelium. Man adaptierte dafür das Schriftsystem des Awarischen, einer verwandten Sprache. 2005 folgten dann das Buch der Sprüche (Salomons). Der Übersetzer von all diesen IBT-Bibelpublikationen in Beschtinisch ist ein akademischer Linguist und der beste Kenner dieser Sprache.
Beschtinisch ist bereits die neunte Sprache, in der das IBT eine Gleichnis-Sammlung herausgibt. Vorangegangen sind Agulisch (2007), Dunganisch, Kumykisch, Nogaiisch (2016), Darginisch, Tatarisch, Rutulisch und Tsachurisch (2017).
Die 30 Illustrationen eines adygeischen Künstlers stellen detailreich die Themen der Gleichnisse dar: biblische Landschaften, die Wohnstätten, Gesichtszüge der Personen.
Das "Buch der Gleichnisse" wird demnächst in die beschtinisch-sprachigen Gebiete Dagestans (die Dörfer Beschta und Tlyadal) und Georgiens (Kvareli-Region) ausgeliefert. Das Buch kann bereits als e-book heruntergeladen werden auf der Webseite des IBT. Das IBT plant auch eine Audio-Aufnahme, die in den nächsten Monaten zugänglich sein wird auf der Webseite.
Geografie: Wikipedia deutsch (Copyright der Karte: Lomonosov Moscow State University)
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