Wußten Sie, daß der Apostel Paulus ein „Akyn“ war?
Rundbrief Winter 2015–2016

Wahrscheinlich hat jede Nation oder jede Volksgruppe (oder wenigstens die Mehrzahl unter ihnen) ihre Heldengeschichten, doch nur wenige unter ihnen können für sich beanspruchen, dass ihr nationales Epos auf der biblischen Geschichte gründet. Ein solches Volk sind die Kirgisen. Ein kirgisischer Übersetzer des IBÜ berichtet uns, was er für Gemeinsamkeiten zwischen der kirgisischen Heldengeschichte und der Bibel findet.

„Das kirgisische Epos ist das umfangreichste der Welt, und wir sind sehr stolz darauf. Es heisst ‚Manas‘. Ich bin zum Schluss gekommen, dass einige Handlungsstränge auf biblische Erzählungen zurückgehen. Beispielsweise heisst einer der Helden Jakyb, was dem hebräischen Jakob entspricht, nur anders ausgesprochen wird. Dieser Jakyb hatte zwei Frauen wie der biblische Jakob, und der Name seines Sohnes Manas gab dem ganzen kirgisischen Epos den Namen. Dieser „Manas“ ist niemand anderes als der biblische Manasse! Manasse war Josefs Sohn und damit Jakobs Enkel, der aber von Jakob gleichzeitig mit seinen eigenen Söhnen zusammen gesegnet worden ist. Deshalb wird die Parallele mit ‚Manas, Jakybs Sohn‘ mehr als deutlich.

Nun wollen wir die kulturellen Traditionen und die Lebensweisen anschauen. Die alten Hebräer waren wie die Kirgisen Nomaden. Beide Völker sind Hirtenvölker. Wenn wir Kirgisen Fleisch vom Lamm schneiden, tun wir es den biblischen Regeln entsprechend. Genau wie die Hebräer schneiden wir es in 12 Stücke. Genau wie die Hebräer essen wir die Hüftsehne nicht, die über der Kuhle des Oberschenkels liegt. Genau wie die Hebräer sollten wir keinen der Knochen brechen. Alle diese Bräuche findet man im biblischen Text. Erst wenn du über Christus zu sprechen anfängst, begegnet man dir mit Misstrauen: ‚Oh, nein, sag nichts über ihn, er ist ein russischer Gott…‘ “

Hier möchte ich anmerken, dass diese Reaktion in vielen IBÜ-Projekten typisch ist. „Ein russischer Gott“ – da haben wir es! Die Leute begegnen der Bibel nicht mit wissenschaftlichen Ideen, oder sie seien denn professionelle Historiker. Sie nähern sich ihr mit derselben Haltung, die sie dem Volk entgegen bringen, das ihnen die Bibel bekannt gemacht hat. Und wenn dieses Volk einer anderen Nation und einer anderen Kultur angehört, wenn die historischen Kontakte zwischen den Völkern durch Kriege und Eroberungen gestört worden sind, sehen die Leute die Bibel als Teil einer feindlichen Kultur oder sogar als Instrument von Gewalt und Unterdrückung an. Darum wird die Bibel in verschiedenen Weltgegenden als „westlich“ angesehen, in anderen als „russisch“. In diesen Fällen kann eine streng wissenschaftliche Annäherung einen wunderbaren Durchbruch bewirken.

Unser kirgisischer Übersetzer zeigt uns, wie er diesen stereotypen Vorbehalten streng wissenschaftlich begegnet. „Bei diesen Worten über einen ‚russischen Gott‘ zeige ich eine ganz andere Perspektive auf: ‚Warte einen Augenblick, Jesus war kein Russe! Er war ein Jude! Und die Juden sind uns sehr ähnlich‘. Und ich beginne, von ihren Bräuchen und ihrer Lebensweise zu erzählen, und da bestätigen mir die Leute, dass sie viele Ähnlichkeiten sehen. Dann gehe ich von den Bräuchen zu den literarischen Stilarten, denen wir in der Bibel begegnen. In unserer poetischen Tradition haben wir das Wort ‚Akyn‘. Ein ‚Akyn‘ ist ein improvisierender Poet. Wir haben auch das Wort ,Manasky‘ – das sind professionelle Rezitatoren des Manas–Epos. Die Akyns improvisieren zu jedem Thema, sie sprechen aus dem Stegreif in Gedichtform. Als wir mit der Übersetzung des Alten Testaments begannen, haben wir beschlossen, alle Psalmen als Gedichte zu übersetzen. Auch im Neuen Testament haben wir das bei allen poetischen Abschnitten beachtet. Viele alttestamentliche Zitate und die Teile in den Briefen des Apostels Paulus, welche im Original in rhythmischer Prosa geschrieben sind, kommen in unserer Übersetzung nahe an Poesie heran, so beispielsweise der Abschnitt aus Philipper 2,6-11, wo gesagt wird, dass Christus gehorsam bis zum Tod gewesen und von Gott zur höchsten Stufe erhöht worden sei und dass ihm ein Name über alle Namen gegeben worden sei. In der kirgisischen Übersetzung ist auch 1. Korinther 13 vom Anfang bis zum Ende ein einziges grosses Gedicht. Alles, was in der Offenbarung als Klagelied oder als Lobpreis geschrieben ist, ist ebenfalls in Versform übersetzt worden. In der kirgisischen Tradition ist die Literaturgattung der Klage ‚Koshok‘ sehr bekannt und der Klage in der biblisch-hebräischen Tradition sehr ähnlich. Deshalb stelle ich den Leuten, wenn ich mit ihnen rede, die Frage: ‚Wusstest du nicht, dass der Apostel Paulus ein ‚Akyn‘ war?‘ “

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