Nicht definiert
Rundbrief, Frühling 2019

Um die Mitte des letzten Jahrtausends vor Christus schlossen sich im östlichen Transkaukasus (auf dem Gebiet des heutigen Aserbaidschan) 26 Stämme zu einem Bündnis zusammen. Sie bildeten das polyethnische Königreich Kaukasisch-Albanien, das im 4. Jahrhundert nach Christus das Christentum als Staatsreligion annahm. Teile der Bibel wurden in die kaukasisch-albanische Sprache übersetzt, die zur lesginischen Sprachfamilie gehörte. Diese Übersetzung ging jedoch während des Mittelalters verloren. Teile davon wurden in der jüngsten Vergangenheit wieder entdeckt. Zwischen dem 12. und dem 17. Jahrhundert kam der Islam in der Gegend an die Herrschaft, und so sind die lesginischen Völker heute mehrheitlich Muslime. Sie praktizieren einen volkstümlichen Islam, es sind aber auch Spuren der christlichen Vergangenheit erkennbar, und in den Volksbräuchen kann man noch Spuren des alten Heidentums finden.

30. November 2018

Die neue akademische Ausgabe des Instituts für Bibelübersetzung IBT mit dem Vermerk des Instituts für Sprachwissenschaft der Akademie der Wissenschaften erschien in einer der Sprachen der Vielvölkerregion Dagestan. Mit dieser Ausgabe schloss das IBT den über 40-jährigen Übersetzungsprozess am Neuen Testament in lesgischer Sprache ab. An den Vorarbeiten dieser Übersetzung beteiligten sich in verschiedenen Etappen talentierte lesgische Dichter und Schriftsteller, erfahrene Theologen und Bibelwissenschafter, hochklassige Spezialisten für die lesgische Sprache, wie etwa Dr. Bukar Bekirovitsch Talibov, Dr. Michail Jegorovitsch Aleksejev, Dr. Marianna Beerle-Moor u.a.

6. März 2014

Vor kurzem hat das IBÜ die vier Evangelien auf Lesgisch herausgegeben. Mehr als 400‘000 Menschen in der Russischen Föderation sprechen lesgisch, wovon die meisten im südlichen Dagestan, nahe der aserbaidschanischen Grenze leben. Weitere 350‘000 Lesgier leben in Aserbaidschan, in der Türkei, in Turkmenistan, in Kasachstan und in Kirgisistan.