Als der Apostel Paulus in Athen Jesus und seine Auferstehung verkündigen wollte, wurde er zum Areopag geführt, da „alle Athener und die Fremden dort nichts lieber taten, als die letzten Neuigkeiten zu erzählen oder zu hören.“(Apg. 17,21) Indem er auf dem Areopag predigte, folgte Paulus einfach der Idee, dass man die Menschen dort abholen sollte, wo sie sind, und nicht dort, wo wir Christen sie haben möchten. Menschen, die etwas Neues hören wollen, suchen nicht notwendigerweise nach Gott, und vielleicht finden sich in der Menge nur wenige, die wirklich bereit sind, auf Gott zu hören. Paulus hatte jedoch keine Angst, vergeblich zu reden. Er tat das, was Gott ihm aufgetragen hatte, und der Herr selber würde den Rest tun. Ohne Zweifel war Paulus der erfolgreichste Missionar unter den Aposteln. Die Menschen dort zu erreichen suchen, wo sie sind, war auch die Grundlage für das -Seminar ‚Engagement für die Heilige Schrift‘, das im Sommer 2015 durchgeführt worden ist.
Die Baschkiren sind ein Turkvolk, das vornehmlich in Zentralrussland lebt und über eine Million Baschkirisch sprechende Menschen zählt. Wenn wir einen Blick auf ihre Geschichte werfen, merken wir, dass die Baschkiren in einem Gemisch aus Tatsachen und Legenden zum Teil widersprüchlich über ihre eigenen Wurzeln denken. Einige Baschkiren sind überzeugt, dass die erste Erwähnung ihres Volkes in den Aufzeichnungen des griechischen Historikers Herodot zu finden ist, der ihre Vorfahren „Argippäer“ nannte, d.h. „Volk, das am Fuss der Berge wohnt“. Andere sind da vorsichtiger und sagen, dass das Wort „Baschkort“ erst im Mittelalter in arabisch-persischen Chroniken auftaucht...
Rundbrief Frühling 2015: Bericht über das nenzische Projekt
Eine der letzten Publikationen des IBÜ ist das nenzische Johannesevangelium mit einer beigefügten Audioaufnahme. Die Geschichte dieser Veröffentlichung zeigt deutlich, wie das Leben in Christus Menschen dazu bringt, Verbindungen zu anderen Menschen herzustellen, auch wenn diese wegen ihres kulturellen Hintergrunds, wegen ihrer Sprache oder ihrer sozialen Stellung fremd erscheinen. Genau besehen sind diese Beziehungen die ersten Früchte des Gottesreichs, in dem menschliche Barrieren bedeutungslos sind....
Als die Mitglieder des jakutischen Teams für die Tonaufnahme der Psalmen im Moskauer IBÜ-Büro waren, durchlebten sie eine schwierige Zeit. Unsere Übersetzerin Sargylana litt unter Stimmproblemen, und der in Moskau lebende bekannte jakutische Dichter Michail Dyachkowski kam für die Aufnahme mit einem gebrochenen Arm ins Büro. Trotzdem gelang ihnen eine vorzügliche Arbeit. Die Psalmen wurden in zwei Versionen aufgenommen, auf der einen wurde nur gesprochen, auf der anderen gab es eine musikalische Begleitung mit dem jakutischen Volksinstrument, der Chomus (einer Maultrommel), gespielt von einer Jakutin namens Irina. Zusätzlich zu dieser Hauptaufgabe bereitete das jakutische Team eine Tonaufnahme des Hexapsalmos vor. Diese sechs liturgischen Psalmen werden in orthodoxer Manier psalmodiert. So wird diese Aufnahme in Gottesdiensten Verwendung finden können.
Die Laken gehören zu den ursprünglich in Dagestan lebenden Völkern. Die kleine Gebirgsstadt Kumuch ist ihr administratives Zentrum, doch heute leben die meisten Laken am Kaspischen Meer in Machatschkala, der Hauptstadt Dagestans. Der lakische Übersetzer des IBÜ-Bibelübersetzungsprojekts bildet da keine Ausnahme. Das Haus seiner Vorfahren steht in Kumuch, und er benutzt es im Sommer als Ferienhaus, während er sonst in Machatschkala wohnt.